Ort | Bahnhofstrasse, 8703 Erlenbach |
---|---|
Auftraggeber | SBB Immobilien AG, Zürich |
Nutzungen | Wohnen, Dienstleistung (Gastronomie, Verkauf, Gesundheit), P+R-Anlage, Velostation, Bahnhofspavillon, Busstation, Bahnhofplatz |
Termine | selektiver, einstufiger Projektwettbewerb, 2020/2021, 1. Rang Detailgestaltungsplan 2024 Projektierung 2024–2026, Realisierung in 2 Etappen 2026–2029 |
Kenndaten | GV 26‘700 m3, GF 8‘400 m2 |
Energiestandard | DGNB Silber |
Team | Landschaftsarchitekt: vetschpartner Landschaftsarchitekten AG, Zürich Bauingenieur: Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich Fassadenplanung: Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich HLKK-Ingenieur: Neukom Engineering AG, Adliswil MRSL-Ingenieur: Neukom Engineering AG, Adliswil |
Die Neugestaltung des Bahnhofareals Erlenbach soll der zentralen Lage mit einer gemischt genutzten Bebauung als «multimodale Drehscheibe» mit idealer verkehrlicher Anbindung gerecht werden. Die gesamte Nutzung wird in einem Gebäude im Norden des Areals konzentriert. Am Übergang zum Dorfzentrum steht der Bahnhofplatz mit Pavillon.
Der Aussenraum gliedert sich in drei unterschiedliche Bereiche: die «Seeterrasse» als strassenbegleitende Sitzstufenanlage, die «Kanzel» als geschützter Aussenbereich und den «Bahnhofplatz» als frequentierter öffentlicher Freiraum.
Das Gebäude weist die klassische städtische Nutzungsmischung auf. Im Erdgeschoss entstehen frei unterteilbare Gewerbeflächen, in den Obergeschossen attraktive und gut besonnte Wohnungen – erschlossen über eine Laube. Eine diagonale Raumfolge von Koch-Ess-Raum, Wohnraum und Balkon öffnet einen weiten Blickbezug innerhalb der Wohnungen: vom informellen Kontakt zur Gemeinschaft zum privaten und geschützten Bezug mit freier Aussicht zum See.
Das Gebäude ist als Skelettbau mit elementierten Leichtbaufassaden in Holzbauweise konstruiert. Die Dimensionen aller Bauteile entsprechen handelsüblichen Formaten und den konstruktiven Rahmenbedingungen. Geschlossene Flächen in gebürsteten Aluminium wechseln sich ab mit geschosshohen Fenstern in Naturholz. Die Betonstruktur wird mit Weisszement veredelt, die vorgefertigten Stützen in Kratzbeton, die Deckenstirnen glatt geschalt. Dabei passen die Stützen ihre Dimension dem Lastanfall an und verjüngen sich nach oben. Die feinen Staketengeländer formulieren eine durchgehende Balkonschicht in unterschiedlicher Tiefe. Im Erdgeschoss bilden Pfosten-Riegelkonstruktionen in Holz mit Kupferabdeckung die Fassade für die Ladenflächen.
So entsteht ein differenziertes Fassadenkleid, welches eine attraktive Bahn- und Seeseite ausbildet und dem Ort eine klare Identität und Unverwechselbarkeit gibt.