Ort | Nordwestbahnhof Wien, 20. Bezirk |
---|---|
Auftraggeber | ÖBB-Immobilien, Stadt Wien MA 21 |
Nutzungen | Wohnen 645’000 m2, Arbeiten 145’000 m2, Einzelhandel, Freizeit und Kultur 45’000 m2, Öffentliche und soziale Nutzungen 45’000 m2 (ca. 15’500 BewohnerInnen und 4’750 Arbeitsplätze) |
Termine | Städtebaulicher Wettbewerb März 2008, 1. Rang, Masterplan und Leitbild 2009/2010, Testplanungen 2011/2012, Evaluierung Leitbild 2015/2016, Vertiefung Leitbild 2018/19, Umweltverträglichkeitsprüfung und Arealwidmung 2019–2023, Ausserbetriebnahme und Rückbau Bahnanlagen ab 2024, erste Realisierungen ab 2025/2026 |
Kenndaten | Arealgrösse 44 ha, davon 11.5 ha Stadtpark |
Energielabel | - |
Der Nordwestbahnhof mit seiner hervorragenden Lage zur Innenstadt von Wien, in direkter Nachbarschaft zum Augarten und rechtem Donauufer wurde bis 2023 als Frachtbahnhof genutzt. Bis 2035 wird nun auf dem Areal ein neuer Stadtteil entstehen, der alle Qualitäten des innerstädtischen Wohnens und Arbeitens mit höchstem Freizeit- und Erholungswert vereinen wird. Herzstück dieses Stadtteils ist die grüne Mitte, ein multifunktionaler Freiraum. Die Neunutzung bietet die historisch einmalige Chance, die bislang getrennten Bezirkshälften der Brigittenau zu verweben und zu verbinden.
Das neue Stadtquartier Nordwestbahnhof bezieht seine Eigenständigkeit aus dem dialektischen Dialog zwischen der Heterogenität der Umgebung und der neuen urbanen Setzung. Dabei stehen topologische Setzungen für die Eigenständigkeit und typologische Umsetzungen für die Einbindung. Der neue zentrale Stadtpark bildet den urbanen „Stempel“, der das Areal Nordwestbahnhof klar erkennbar in den Stadtgrundriss einschreibt. Drei markante vertikale Bauten bezeichnen wichtige Orte des Areals und verorten das Areal im Massstab der ganzen Stadt. Die Struktur der neuen Baufelder und die neuen Strassenzüge binden das Aral auf eine selbstverständliche Art und Weise in die umgebende Stadtstruktur ein. Eine grüne Mitte wird als durchgängige Verbindung von Norden nach Süden etabliert. Sie vereint im Sinne eines Stadtparks unterschiedliche Freiraumnutzungen in einer gemeinsamen Struktur. Die beiden Ränder des Parks sind unterschiedlich ausformuliert: in der Morgensonne ein Parkweg, in der Nachmittagssonne eine Parkesplanade.
Urbane Nutzungsmischungen mit einem hohen Wohnanteil schaffen die Grundlage für einen qualitätvollen städtischen Alltag im Stadtquartier Nordwestbahnhof. Das Mobilitätskonzept fördert den Langsamverkehr und vernetzt das Stadtquartier Nordwestbahnhof in der Stadtstruktur. Jede Entsteheungsphase beinhaltet Geschichte, Gegenwart und Zukunft und zieht aus diesem Dialektiktischen Miteinander räumliche Qualitäten.
Das von Ernst Niklaus Fausch Partner AG ausgearbeitet Leitbild wurde im Herbst 2008 verabschiedet und bildet die Grundlage für die weiteren Planungen auf dem Areal des Nordwestbahnhofs.